Dienstag, 9. August 2011

Neue Gletscherseeli sind zum Baden da ...


Am seitlichen Ende des Kanderfirns ist ein neues Gletschergrottenseeli entstanden


Kurzerhand habe ich mich am 6.8.2011 aufgemacht um diese neue Eiswasserbadegelengenheit zu durchschwimmen. Um zum Badevergnügen zu kommen, gab es zwei Möglichkeiten. Entweder steige ich vom Weg Richtung Mutthornhütte übers Geröll ab und klettere anschliessen über das Felsband hoch, oder ich gehe auf dem Weg weiter auf den Gletscher und seile mich dann ab um auf die Ebene der Badegelegenheit zu gelangen. Ich wählte die Abseilvariante. Der Gletscherabruch war ca. 75 Grad steil und eine Seillänge lang. Die Eiskonsistenz war zuverlässig und mit zwei genialen Eistools plus optimalen Steigeisen war der Abstieg und der Wiederaufstieg ein reines Vergnügen. Das Seeli ist nicht sehr tief, milchig trüb, aber wie üblich etwa um die 1 Grad plus. ich würde behaupten ich habe dem Gletschergrottenseeli die "Jungfräulichkeit" als Erstbebader genommen. Vermutlich wird sich mit dem weiteren Rückzug des Kanderfirns das Seeli vergrössern, aber ich denke es wird keine vielbenutzte Badegelegenheit daraus werden, ist doch der Zugang mit etwas Fels- oder Eisklettern verbunden.



Donnerstag, 10. September 2009

Eiswasserbaden verleiht Flügel!

Die lange Wärmeperiode im August hat der Gletscherwelt zugesetzt und es sind grosse Spalten sowie gewaltige Gletscherschründe entstanden. Zwischen 2800 bis 3300 Meter ist der Firndeckel weggeschmolzen. Dafür sind neue Gletscherseeli entstanden. Erfrischende 0.2 Grad 3 Minuten lang reichen aus, um beinahe fliegend über den Gletscher hinab ins Gasterental zu gelangen.

Mittwoch, 5. März 2008

Kaltbaden in einem fliessenden Gewässer hat auch seinen Reiz

Die Kander im oberen Gasterental ist ca. vier Grad Celsius warm im Mai. Nur in einem Wiederwasser kann selbstverständlich gebadet werden. Die Strömung selber ist zu stark, man würde unweigerlich mitgerissen. Wir haben alle einen Verstand. Wenn wir gut beobachten, können wir die Gefahren der Natur einschätzen lernen. Die Naturgewalten sind unsere Lehrmeister. Wir sind aber auch instinkt begabte Wesen. Ein Angstgefühl soll mein Verhalten beeinflussen, beziehungsweise soll mir ein Zeichen geben, mein Verhalten zu überdenken oder mein Vorhaben abzubrechen. Ein Angstgefühl sagt mir, deine Fähigkeiten werden nicht ausreichen zu bestehen. Auf der anderen Seite wollen meine trieblichen Veranlagung mich vorwärstbringen. Der Weg ist meine körperlichen wie auch wissenentlichen Fähigkeiten auszubauen. Habe ich besser Konditionen geschafft, kann ich es wagen.

Samstag, 1. März 2008

Das Kaltbaden bis nahe zum Gefrierpunkt des Wassers ist für einen fitten, gesunden Menschen gut möglich

Das Kaltbaden bis nahe zum Gefrierpunkt des Wassers ist für einen "fitten", gesunden Menschen gut möglich und ein Erlebnis ganz besonderer Art. Beim Berücksichtigung einiger Regeln ist das Eintauchen in einen Gletschersee mit einer Wassertemperatur von 0,5 Grad Celsius problemlos möglich und erzeugt ein besonderes Wohlfühlvergnügen. Beim Kaltbadeerlebnis sollte man sich nicht an die Grenzen der Unterkühlung wagen. Wenn wir uns zu lange im kalten Wasser aufhalten, müssen wir beim Aussteigen mit dem Kältezittern rechnen und das anschliessende meditative Erlebnis stellt sich nicht ein. Der körperliche Organismus erlebt beim Kaltbaden weder einen Stress- noch Schockzustand, wenn das Herzkreislaufsystem zuvor mindestens 30 Minuten intensiv, aber nicht erschöpfend aktiv beansprucht wurde und man unverzüglich ins kalte Wasser eintaucht. Die Herzkreislaufbelastung, die durch das vorangehende Wandern oder Laufen schon erzeugt wurde, ist im kalten Wasser weniger hoch, wenn man sich für kurze Zeit mit langsamen Schwimmbewegungen in einem Bergsee oder einer Gletschermouline aufhält. Daher ist auch zu empfehelen, sich sofort bis zum Hals ins Eiswasser gleiten zu lassen (kein Annässen aber auch kein Hineinspringen).Nach einem kurzen Kälteempfinden stellt sich ein erträglicher Zustand ein. Je kälter die Wassertemperatur, desto schneller schliessen sich die Poren der Haut. Wenn wir den richtigen Zeitpunkt wählen, können wir uns, selbst auf dem Gletscher, nacch dem Baden unbekleidet an der frischen Lufttemperatur auf eine Matte setzen, die Augen schliessen und dabei einen Zustand der Schwerelosigkeit erleben. Es kann eine analogie zum Saunabesuch mit Abkühlen im Wasserbecken gezogen werden. In einem ruhenden Gewässer bildet sich durch Abgabe der Körperwärme rasch eine Zwischenwasserschicht, die sich wie eine Isolation zwischen der Haut und dem eiskalten Wasser bildet. Daher ist es ratsam, in einem Gletschersee nur mit langsamen Bewegungen zu schwimmen, damit die "Isolation" nicht abgestreift wird. Wenn Sie trotzdem einige schnelle Schwimmbewegungen wage, spüren Sie den Verlust der Isolation sofort. Sie können also mit Besonnenheit den Komfort und die Aufenthaltsdauer ohne Unterkühlung selber regulieren. Dazu ist es ratsam, die Glykogenspeicher genügend gefüllt zu haben und energiemässig nicht erschöpft zu sein, wenn Sie ein Eiswasserbad nehmen wollen. Sie müssen also genug "Kohle" im Muskelgewebe haben, damit die Heizleistung der Muskeln genügend gross ist. Eine Isolation ist immer nur eine Verzögerung und irgendwann, wenn von "innen" nicht mehr genügend geheizt werden kann, wird die Unterkühlung beginnen. Wenn die körperliche Kaltbadefähigkeit zeitlich überlastet wird, mahnen die Anzeichen eines Kältezitterns, dass der körperliche Organismus mit einer Notreaktion versucht, die Muskelerwärmung zu erhalten, damit die notwendige Körperkerntemperatur nicht unter den kritischen Wert von ca. 35.5 Grad Celsius sinkt. Dies ist der späteste Zeitpunkt, auszusteigen. Das Kältezittern ist die erste Stufe der Unterkühlung und kann ca. 40 Minuten dauern, man bezeichnet sie als Abwehrreaktion, bis daraufhin ein nicht mehr handlunsgfähiger zustand eintreten würde. An Händen und Füssen spürt man die Kälteeinwirkung am schnellsten, weil wir dort über keine heizende Muskulatur und über kaum Fettgewebe verfügen. Ein Badeschuh mit griffiger Sole kann daher hilfreich sein, zumal man vielleicht auf eisiger und schneebedeckten Uferregion beim Ein- und Aussteigen ausgleiten könnte. Wenn wir uns in schroff abfallende Eislöcher wagen, ist es ganz wichtig, einige Vorkehrungen zu treffen, damit wir wieder problemlos aussteigen können. Eine Strickleiter mit Eisschrauben gesichert erfüllt diesen Zweck. Selstverständlich verhalten wir uns auf dem Gletscher nach alspinistischem Wissen und Geschick. Mit einem regelmässigen Grundlagenausdauertraining bewirken Sie in hohem Masse die Kapillargefässbildung, damit ein erhöhter Stoffwechsel überhaupt möglich ist. Mit einem ergänzenden Tempoausdauertraining können Sie die Speicherfähigkeit von Kohlenhydraten in den Muskelzellen, aber auch in der Leber erhöhen. Der erhöhte Energiebedarf, der im kühlen Wasser vermehrt unter der Haut gebraucht wird, um die Bluttemperatur konstant zu halten, kann so länger abgedeckt werden. Interessant ist auch zu wissen, dass der Körper im Wasser bedeutend weniger unter der Haut liegendes Körperfett abbaut und somit die Energielieferung für den Verbrennungsprozess der Muskeln nicht gewährleistet ist. Die Heizleistung, die der Körper erbringen muss, um nicht auszukühlen, ist besonders gegeben, wenn er mit Wandern oder Joggen schon erwärmt und aufgeheizt ist. Menschen, welche mehr blutführende Kapillargefässe besitzen, einen höheren Muskelanteil haben und mehr Kohelhydrate speichern können, haben die bessere Kälteanpassungsfähigkeit. Mit diesen Eigenschaften kann man bei tieferer Umgebungstemperatur länger die Energie bereitstellen (heizen). Diese Eigenschaft besitzen Sie, wenn eine durchschnittliche bis überdurchschnittliche Ausdauerleistungsfähigkeit haben und zum Beispiel durch regelmässiges Krafttraining grössere Muskelmasse aufbauen und entsprechend über mehr Muskelenzyme verfügen. Mehr Muskelenzyme bewirken einen höheren Stoffwechsel und damit einen höheren Verbrennungsprozess, aus dem mehr Abwärme zum "Heizen" bereitsteht. Dadurch sind wir den Anforderungen einer Bergtour und dem anschliessenden Kaltbaden gewachsen. Zudem kann ein regelmässiges Kaltbaden eine "Abhärtung" bewirken und eine positive Wirkung auf Gefäss, Stoffwechselvorgänge und auf das Immunsystem haben. Ab und zu nach einer Bergtour ein Kaltbad zu nehmen, hat bei mir zudem einen positiven Einfluss auf die Psyche. Der metaphysische Zustand, den ich damit erreiche, hat einen entspannenden Effekt. Es werden Botenstoffe aus der Nebennieren ausgeschüttet, welche Glücks- und Siegergefühle im Gehirn hervorrufen. Kaltbaden erzeugt überschwellige Reize, welche positive Anpassungen bewirken. Wellness pur in unserer wunderschönen Natur.
Nach diesen Ausführ stellt sich vielleicht die Frage: "Da gibt es doch Baderegeln, die unter anderem besagt: "Nicht überhitzt ins Wasser springen, der Körper braucht Anpassungszeit!" Dies ist eine vernünftige Regel, geht aber davon aus, dass die Überhitzung passiv an der Sonne liegend erworben wurde und dadurch die Heizleistung des Muskelgewebes nicht angepasst ist. Mit dieser Regel werden geschwächte, unfitte und Herzkreislaufrisiko-Personen geschützt. In diesem Zusammenhang ist zu erwähnen, dass Herzkreislaufrisiko-Personen im Zweifelsfalle ihren Arzt konsultieren sollten, denn diese Menschen können wesentlich geringere Belastung schadlos ertragen.

Badewanne mit Eiswürfeln




Badewannen mit Eiswürfeln darin und Wassertemperaturen knapp vor dem Gefrierpunkt findet man in den mittleren bis unteren Regionen des Kanderfirns. Wenn Sie sich nicht gleich in einen Gletschersee wagen, können Sie sich mit wenig Risiko in so eine Wanne hineinlegen und haben keine Mühe wieder auszusteigen. Kneipp lässt grüssen. Eine Gletschermouline hingegen kann so tief sein wie der Gletscher dick ist. Gletschermoulinen sind Schlote, die in unterirdische Gletscherseen münden. Es ist wirklich eine Exklusivität, in unseren Breitengraden im Sommer in einem Eiswasserloch ein Kaltbad nehmen zu können. Natürlich ist in diesem Fall mit einer Anstrengung eines Aufstieges und einem nachträglichen Abstieges von mindestens 900 Höhenmetern verbunden. Eine fünfstündige Berg-Gletscher-Tour, dazwischen eine Meditation nach einem Eiswasserbad in der Abgeschiedenheit, nicht weit einer urbanen Welt, sind Breakmöglichkeiten besonderer Art. Solche Erlebnisse geben uns die Möglichkeit, aus dem Treiben und getrieben werden, für kurze Zeit auszutreten. Wir erleben dabei eine Möglichkeit, uns auf eine andere Art kennen zu lernen. Die Intensität, die ein solches Erlebnis zu bieten vermag, hält nachhaltig an.

Ab 2700 Meter herrschen arktische Verhältnisse

Es stehen uns mehr Freiräume zur Verfügung als wir annehmen. In der Einsamkeit der Schweizer Alpen, ab 2700 Meter, herrschen zum Teil arktische Verhältnisse. Die Faszination, sich in der Bergwelt zu finden, macht uns in vielem freier und gelassener. Wenn wir erleben, wie wir uns in der Eiswüste auf unseren eigenen Körper verlassen können und anschliessend an eine Bergtour in einen Gletschersee eintauchen, ist das ein Freiraumerlebnis und eine persönliche Grenzerfahrung. Für einige, welche dies zum ersten Mal erleben, kann es ein Schlüsselerlebnis sein. Wir gewinnen durch das "Eintauchen" in eine uns vermeintlich feindliche, unwirtliche Welt an Selbstvertrauen, weil wir uns bewähren und überleben können. Sich in der Eiswüste durchsetzen zu können bestärkt unser Urvertrauen. Vergessen wir nicht, dass wir Menschen neben der sozialen, geistigen und kulturellen Entwicklung auch noch eine Tierart geblieben sind. Das Tier in uns will ebenso gefordert werden wie unser Geist. Geben wir unserem Tier und Geist mehr Raum. Sie müssen von keinem Seehund abstammen, um in einem Gletschersee ein Bad zu wagen und dabei ein unbeschreibliches Gefühl zu erleben. Wie das ihr Körper erträgt, was mensch beachten muss und wo Sie dies einmal erleben könnten, ist in diesem Ice-Water-Guide beschrieben.

Mittwoch, 27. Februar 2008

Gletscherkratersee, ein einmaliger Ort und eine zeitlich begrenzte Möglichkeit für rituelles Eiswasserbaden

Wenn sich Gletscher zurückziehen, bilden sich neue stille Gewässer. Was sich zuerst als "Auslaufsee" am Ende einer Gletscherzunge entwickelt, wird beim weiteren Rückzug ein normaler Bergsee. Wenn die Gletscher wieder wachsen, verschwinden die Seen wieder. Ein seitlich zum Gletscher entstandener See ist nicht konstant als Angebot für Badende. Geringe klimatische Schwankungen lassen die Badegelegenheiten verschwinden und vielleicht nicht wieder auftauchen. Das kleine attraktive Wässerlein am Fuss des Mutthorn bei der Mutthornhütte gibt es noch nicht lange. Das Mutthorngletscherseelein ist erst mit der neuen Warmzeit entstanden. Durch die Verminderung der Gletscherdicke und die Wärmerückstrahlung hat sich ein Krater durch den vom Eis befreiten Felsen gebildet. Das Schmelzwasser des Seeleins im Eiskrater hat einen Abfluss ins Lauterbrunnental. Das heisst, das Wasser verschwindet wieder unter dem Tschingelgletscher.

Ob vor ca. 5000 Jahren bei der letzten Warmzeit auch kaltbadende Menschen das Seelein benutzt haben, ist fraglich. Die Menschen damals waren weniger auf Abenteuer aus, sondern es ging in erster Linie um die Existenzsicherung. Wenn sich kein Fisch im Wasser bewegte, war das Interesse vermutlich gering, auch wenn die körperliche Leistungsfähigkeit und Widerstandskraft mehr als genügend waren. Die Menschen vor 5000 Jahren sind wohl lieber dem Wild mit Pfeil und Bogen bis in grössere Höhenlagen nachgestiegen, das zeigen die neusten Funde am Schneidenjoch im Berner Oberland. Die Rückbildung der Gletscher legen Zeugnisse der Vergangenheit frei. Vielleicht tun wir unseren Vorfahren Unrecht, denn aus den spärlichen Funden dieser Bergmenschen können wir wenig Rückschlüsse auf das Verhalten, das über die reine Existenzsicherung hinausging, schliessen. Menschen früherer Zeiten pflegten Rituale und es könnte durchaus sein, dass der meditative Effekt nach dem Bad im Eiswasser, für den Menschen eine bewusstseinserweiternde Möglichkeit war, um über den trivialen Dingen hinaus eine geistige Welt zu entwickeln. Ein Gletscherkrater mit Eiswasser, ein Kultort, die Wiege von Spiritualität könnte der Keim einer kulturellen Entwicklung sein, die in die neuzeitlich Warmzeit reicht. Vielleicht vermitteln Kaltwasserbadende instinktiv den heutigen Warmzeitmenschen instinktiv eine Ritual, das eine persönliche Weiterentwicklung zu bewirken vermag. Testen Sie, was es bei Ihnen auslöst. Das Erlebnis kann Ihre Erwartungen übertreffen.

Dienstag, 26. Februar 2008

Anleitung zu Selfness

Plädoyer für eine aktive Lebensgestaltung

Nach jaherlanger Tätigkeit im Fitnessbereich ist die Bilanz meiner Erfahrung mit Menschen, welche sich körperlich leistungsfähig halten möchten, ernüchternd. In unser Wohlstandsgesellschaft kann man nur ca. 25 % aller Menschen zu denen zählen, die durch regelmässige körperliche Bewegung selber Einfluss auf Gesundheit, Wohlbefinden und Ausgeglichenheit nehmen. Trotzdem bin ich immer noch beseelt, ein ernsthaftes Angebot als Mittel zum Zweck anzubieten, damit gezielt und mit wenig Aufwand körperliche Leistungseigenschaften errungen, erhalten und weiter ausgebaut werden können. www.silvergym.ch/team.htm
Wenn wir den Herausforderungen der Natur gewachsen sein wollen, ist die Motivation, eine körperliche Leistungsfähigkeit zu erreichen, grösser. Der Fitness und Wellnessbetrieb ist dazu immer nur Ersatz oder als Mittel zum Zweck. Die Bewegung und die Meditation in der Natur, abseits unserer urbanen Trampelpfade, ermöglicht mir, mich selbst zu finden. Das Eins sein mit der Natur macht uns wahrhaftiger und eigenständiger. Wir entwickeln dabei ein gesundes Selbstwertgefühl und lernen neu, uns richtig einzuschätzen. Daraus können neue Zielsetzungen und Wünsche entstehen. Was also spricht dagegen?

Das Vertrauen in uns selber, was wir in Sachen Gesundheit, Wohlbefinden, Ausgeglichenheit und Leistungsfähigkeit selber organisieren und erreichen können, ist uns etwas abhanden gekommen. Kommerzialisierte Wellness-Angebote machen uns glauben, wir allein seien nicht mehr fähig etwas selber dazu beizutragen. Erstaunlich ist doch, dass wir uns in unseren Breitengraden rühmen, nicht mehr einer kollektiven Gesellschaft anzugehören, im Konsum und in der Erwartung versorgt zu werden sind wir aber eine durchaus kollektive Gesellschaft geblieben. Also doch nur ein Pseudoindividualismus den wir leben. Umso mehr träumen wir von Freiräumen, die wir für uns ganz alleine erschliessen möchten, träumen von Abenteuern und sehnen uns nach intensiven Erlebnissen. Oftmals projizieren wir diese Adventure in Ferne Welten, die wir dann selten erreichen können und vergessen dabei, dass hier wo wir Leben, praktisch um die Ecke, sich eine Adventure-World ausbreitet. Die Fläche der Schweiz ist mindesten zu fünfzig Prozent eine Adventure-World. Vielfach konsumieren wir über Bücher und Medien als Ersatz Abendteuer und Erlebnisse anderer. In unsere Welt sind wir vielen Reizen ausgesetzt, die wir selten Befriedigen können. Unser Wesen ist aber auf Befriedigung und Erfüllung ausgelegt.Wir müssen akzeptieren, dass wir neben der sozialen, kulturellen und geistigen Entwicklung immer noch eine Tierart geblieben sind. Das Tier in uns will sich ebenso bewegen, wie unser Geist eine höhere Bewusstseinstufe anstrebt möchte. Diese Denkweise stösst bei einigen Menschen mit einem enger gefassten Weltbild vielfach auf Ablehnung. Hat der Anteil Tier in uns doch eine negative, ja sogar böse Seite. Zu Unrecht, die Perversion entsteht eher im weiterentwickelten Teil unseres Gehirnes und der Kontaktverlust zur vielfältigen Mutter Erde ist manchmal auch der Verlust des Gleichgewichtes. Die extreme Phantasien (positive wie eben auch negative) erfahren keinen Bezug mehr zum Ganzen. Wir haben unserem Tier Käfighaltung auferlegt. Ich empfehle wärmstens sich etwas mit der Evolutionsgeschichte der Menschwerdung auseinander zu setzen. Wenn ein Zoologe uns Menschen mit Tierarten vergleicht, kann er uns einige Veranlagungen zuschreiben, die uns immer noch in der Natur ermöglichen, unter hohen Belastungen zu überleben. Einige sprechen vom nackten Affen. Aber das möchten wir auf keinen Fall mehr sein. Haben Sie schon einmal überlegt, warum wir selbst als untrainierte immer noch über einen Griffreflex verfügen und wenn es nicht gerade zu steil und zu glatt ist eine griffige Felswand hochklettern können? Nun ja, wir verfügen doch noch über Veranlagungen, Eigenschaften und Fähigkeiten die im Tierreich zu finden sind. Und alle die Klettern sprechen von Befriedigung, Bestätigung und Erfüllung. Das kann ich persönlich auch als Läufer und Berggänger feststellen und erst recht nach einem abschliessenden Schwimmen in irgendeinem Bergsee. Das Erlebnis in der Natur befreit. Über das Tier das im positiven Sinne wieder erstarkt ist in uns und sich in seiner ursprünglichen Wildbann wieder bewähren kann, erschliessen wir unseren Freiraum, können wir Augenblicke der Zeitlosigkeit erleben. Anschliessend an ein Kaltbad können wir einen Zustand der Zeitfreiheit erleben. Einen Zustand wo kein Kommen und auch kein Gehen herrscht. Wo es kein Vorher und kein Nachher gibt, nur das ewige Jetzt dass den unablässigen Gedankenstrom anzuhalten vermag. Und diesen Glanz der Ewigkeit die aus dieser meditativen Versenkung in mir selbst entstanden ist, kann ich für eine gewisse Dauer in die Zeit dominierte Alltagswelt hinübernehmen.




Montag, 25. Februar 2008

Wer will im Sommer 2008 mitkommen zum Kaltbaden im Berner Oberland?




Wer möchte gerne einmal mitkommen auf den Kanderfirn zum Eiswasserbaden? Jeweils ab Juni bis manchmal Ende Oktober besteht die Möglichkeit in Eiswasserbadenwannen, Gletschermoulinen zu baden oder gar im Mutthorn-Gletscherseeli zu schwimmen.

Berg-Gletschertour mit Eiswasserbademöglichkeiten

Ausgehend vom Gasterental über den Älpetligletscher-Kanderfin zur Mutthornhütte und zurück.


Die alpine Hochtour vom engen Hochtal der Gasteren mit seinen steilansteigenden Felswände und mit seiner alpinen unkorrigierten Auenlandschaft hinauf zum Abbruch des Kanderfirn, bietet dem urbanen Menschen bereits das erlösende Gefühl in eine archaisch Welt zurückzukehren die mit dem Ursprung unserer Menschwerdung etwas zu tun hat. Nach nur 50 Autominuten von Thun weg passiert diese Rückführung in die Frühzeit. Vom Abbruch der breiten Eiszunge des arktisch alpinen Kanderfirnes zwischen der Rückseite der Blüemlisalp und dem fast vollkommen vergletscherten Petergrates, erlebe ich die Weite, die Stille und das Licht. Ab und zu wird die Stille durch Eisabbrüche, die sich an der Südflanke der Blüemlisalp ereignen unterbrochen und ich werde dabei an die Urgewalten erinnert die unentwegt wirken. Wenn die Gletschermoräne nahe der Nordflanke des Petersgrates nicht schneebedeckt ist, wird mir die stetige Erosion bewusst, welche an der Gestaltung der Berge verantwortlich ist. Der Gletscher transportiert das Urgestein Granit langsam aber stetig zu Tal, welches im Erdinneren entstanden ist.

Wegbeschreibung

Der Berg- und Gletscherweg vom Gasterental zur Mutthornhütte ist als leichte Tour für einen Berggänger zu bezeichenen. Die ideale Route auf dem Kanderfin kann ohne Seil und Steigeisen begangen werden, wenn der Gletscher aper ist und dadurch die Spalten sichtbar sind. Der Kanderfin steigt gleichmässig über 5 Kilometer vom Älpetligletscher von 2400 Meter bis auf 2900 Meter zur Mutthornhütte. Das ist eine Steigung von ca. 10 Prozent. Wenn man zu fest links geht, sind vor allem während der letzten 500 Meter vor der Hütte V- und zum Teil A-Spalten gefährlich. Diese Gefahr besteht, wenn der Gletscher nicht aper genug ist und noch Schneebrücken vorhanden sind, die im Sommer keinenfalls tragfähig sind. Ein Sondieren ist daher unumgäglich, auch wenn man am straffen Seil zu zweien bis vieren geht. Handyempfang besteht im Gasterental und auf dem Kanderfirn nicht, hingegen könnte mit der Notruf Nr. 112 Hilfe angefordert werden. Mit leichtem Gepäck und günstigen Bedingungen schafft man den Aufstieg in dreieinhalb Stunden. Bei ungünstigen Bedingungen (Schneefall mitten im Sommer) kann daraus ein Aufstieg von sieben Stunden werden. Ein Abstecher über den Petersgrat (3200 Meter) bei guten Bedingungen ist lohnenswert.


Bedingungen für die Teilnahme:

4 Teilnehmer, pro Event (Silver Gym Mitglieder haben den Vorrang) http://www.silvergym.ch/

Der Kaltbade-Event wird nur bei guten Wetter- und Gletscherbedingungen durchgeführt.

Eine sechs stündige Bergtour durchstehen zu können. Ausgangshöhe 1600 Meter, höchster Punkt 2900 Meter
Höhenunterschied 1300 Meter. Ausrüstung: Bergschuhe, Rucksack, entsprechende Kleider Windjacke etc.

Zum Preis von sFr 220.--

Ermässigter Preis für Silver Gym Mitglieder sFr. 190.--

Im Preis inbegriffen: Fahrt von Steffisburg Astrastrasse 3 bis zum Startpunkt (Heimritz 1630 Meter)

und wieder zurück. Essen in der Mutthornhütte