Dienstag, 26. Februar 2008

Anleitung zu Selfness

Plädoyer für eine aktive Lebensgestaltung

Nach jaherlanger Tätigkeit im Fitnessbereich ist die Bilanz meiner Erfahrung mit Menschen, welche sich körperlich leistungsfähig halten möchten, ernüchternd. In unser Wohlstandsgesellschaft kann man nur ca. 25 % aller Menschen zu denen zählen, die durch regelmässige körperliche Bewegung selber Einfluss auf Gesundheit, Wohlbefinden und Ausgeglichenheit nehmen. Trotzdem bin ich immer noch beseelt, ein ernsthaftes Angebot als Mittel zum Zweck anzubieten, damit gezielt und mit wenig Aufwand körperliche Leistungseigenschaften errungen, erhalten und weiter ausgebaut werden können. www.silvergym.ch/team.htm
Wenn wir den Herausforderungen der Natur gewachsen sein wollen, ist die Motivation, eine körperliche Leistungsfähigkeit zu erreichen, grösser. Der Fitness und Wellnessbetrieb ist dazu immer nur Ersatz oder als Mittel zum Zweck. Die Bewegung und die Meditation in der Natur, abseits unserer urbanen Trampelpfade, ermöglicht mir, mich selbst zu finden. Das Eins sein mit der Natur macht uns wahrhaftiger und eigenständiger. Wir entwickeln dabei ein gesundes Selbstwertgefühl und lernen neu, uns richtig einzuschätzen. Daraus können neue Zielsetzungen und Wünsche entstehen. Was also spricht dagegen?

Das Vertrauen in uns selber, was wir in Sachen Gesundheit, Wohlbefinden, Ausgeglichenheit und Leistungsfähigkeit selber organisieren und erreichen können, ist uns etwas abhanden gekommen. Kommerzialisierte Wellness-Angebote machen uns glauben, wir allein seien nicht mehr fähig etwas selber dazu beizutragen. Erstaunlich ist doch, dass wir uns in unseren Breitengraden rühmen, nicht mehr einer kollektiven Gesellschaft anzugehören, im Konsum und in der Erwartung versorgt zu werden sind wir aber eine durchaus kollektive Gesellschaft geblieben. Also doch nur ein Pseudoindividualismus den wir leben. Umso mehr träumen wir von Freiräumen, die wir für uns ganz alleine erschliessen möchten, träumen von Abenteuern und sehnen uns nach intensiven Erlebnissen. Oftmals projizieren wir diese Adventure in Ferne Welten, die wir dann selten erreichen können und vergessen dabei, dass hier wo wir Leben, praktisch um die Ecke, sich eine Adventure-World ausbreitet. Die Fläche der Schweiz ist mindesten zu fünfzig Prozent eine Adventure-World. Vielfach konsumieren wir über Bücher und Medien als Ersatz Abendteuer und Erlebnisse anderer. In unsere Welt sind wir vielen Reizen ausgesetzt, die wir selten Befriedigen können. Unser Wesen ist aber auf Befriedigung und Erfüllung ausgelegt.Wir müssen akzeptieren, dass wir neben der sozialen, kulturellen und geistigen Entwicklung immer noch eine Tierart geblieben sind. Das Tier in uns will sich ebenso bewegen, wie unser Geist eine höhere Bewusstseinstufe anstrebt möchte. Diese Denkweise stösst bei einigen Menschen mit einem enger gefassten Weltbild vielfach auf Ablehnung. Hat der Anteil Tier in uns doch eine negative, ja sogar böse Seite. Zu Unrecht, die Perversion entsteht eher im weiterentwickelten Teil unseres Gehirnes und der Kontaktverlust zur vielfältigen Mutter Erde ist manchmal auch der Verlust des Gleichgewichtes. Die extreme Phantasien (positive wie eben auch negative) erfahren keinen Bezug mehr zum Ganzen. Wir haben unserem Tier Käfighaltung auferlegt. Ich empfehle wärmstens sich etwas mit der Evolutionsgeschichte der Menschwerdung auseinander zu setzen. Wenn ein Zoologe uns Menschen mit Tierarten vergleicht, kann er uns einige Veranlagungen zuschreiben, die uns immer noch in der Natur ermöglichen, unter hohen Belastungen zu überleben. Einige sprechen vom nackten Affen. Aber das möchten wir auf keinen Fall mehr sein. Haben Sie schon einmal überlegt, warum wir selbst als untrainierte immer noch über einen Griffreflex verfügen und wenn es nicht gerade zu steil und zu glatt ist eine griffige Felswand hochklettern können? Nun ja, wir verfügen doch noch über Veranlagungen, Eigenschaften und Fähigkeiten die im Tierreich zu finden sind. Und alle die Klettern sprechen von Befriedigung, Bestätigung und Erfüllung. Das kann ich persönlich auch als Läufer und Berggänger feststellen und erst recht nach einem abschliessenden Schwimmen in irgendeinem Bergsee. Das Erlebnis in der Natur befreit. Über das Tier das im positiven Sinne wieder erstarkt ist in uns und sich in seiner ursprünglichen Wildbann wieder bewähren kann, erschliessen wir unseren Freiraum, können wir Augenblicke der Zeitlosigkeit erleben. Anschliessend an ein Kaltbad können wir einen Zustand der Zeitfreiheit erleben. Einen Zustand wo kein Kommen und auch kein Gehen herrscht. Wo es kein Vorher und kein Nachher gibt, nur das ewige Jetzt dass den unablässigen Gedankenstrom anzuhalten vermag. Und diesen Glanz der Ewigkeit die aus dieser meditativen Versenkung in mir selbst entstanden ist, kann ich für eine gewisse Dauer in die Zeit dominierte Alltagswelt hinübernehmen.




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