Samstag, 1. März 2008

Das Kaltbaden bis nahe zum Gefrierpunkt des Wassers ist für einen fitten, gesunden Menschen gut möglich

Das Kaltbaden bis nahe zum Gefrierpunkt des Wassers ist für einen "fitten", gesunden Menschen gut möglich und ein Erlebnis ganz besonderer Art. Beim Berücksichtigung einiger Regeln ist das Eintauchen in einen Gletschersee mit einer Wassertemperatur von 0,5 Grad Celsius problemlos möglich und erzeugt ein besonderes Wohlfühlvergnügen. Beim Kaltbadeerlebnis sollte man sich nicht an die Grenzen der Unterkühlung wagen. Wenn wir uns zu lange im kalten Wasser aufhalten, müssen wir beim Aussteigen mit dem Kältezittern rechnen und das anschliessende meditative Erlebnis stellt sich nicht ein. Der körperliche Organismus erlebt beim Kaltbaden weder einen Stress- noch Schockzustand, wenn das Herzkreislaufsystem zuvor mindestens 30 Minuten intensiv, aber nicht erschöpfend aktiv beansprucht wurde und man unverzüglich ins kalte Wasser eintaucht. Die Herzkreislaufbelastung, die durch das vorangehende Wandern oder Laufen schon erzeugt wurde, ist im kalten Wasser weniger hoch, wenn man sich für kurze Zeit mit langsamen Schwimmbewegungen in einem Bergsee oder einer Gletschermouline aufhält. Daher ist auch zu empfehelen, sich sofort bis zum Hals ins Eiswasser gleiten zu lassen (kein Annässen aber auch kein Hineinspringen).Nach einem kurzen Kälteempfinden stellt sich ein erträglicher Zustand ein. Je kälter die Wassertemperatur, desto schneller schliessen sich die Poren der Haut. Wenn wir den richtigen Zeitpunkt wählen, können wir uns, selbst auf dem Gletscher, nacch dem Baden unbekleidet an der frischen Lufttemperatur auf eine Matte setzen, die Augen schliessen und dabei einen Zustand der Schwerelosigkeit erleben. Es kann eine analogie zum Saunabesuch mit Abkühlen im Wasserbecken gezogen werden. In einem ruhenden Gewässer bildet sich durch Abgabe der Körperwärme rasch eine Zwischenwasserschicht, die sich wie eine Isolation zwischen der Haut und dem eiskalten Wasser bildet. Daher ist es ratsam, in einem Gletschersee nur mit langsamen Bewegungen zu schwimmen, damit die "Isolation" nicht abgestreift wird. Wenn Sie trotzdem einige schnelle Schwimmbewegungen wage, spüren Sie den Verlust der Isolation sofort. Sie können also mit Besonnenheit den Komfort und die Aufenthaltsdauer ohne Unterkühlung selber regulieren. Dazu ist es ratsam, die Glykogenspeicher genügend gefüllt zu haben und energiemässig nicht erschöpft zu sein, wenn Sie ein Eiswasserbad nehmen wollen. Sie müssen also genug "Kohle" im Muskelgewebe haben, damit die Heizleistung der Muskeln genügend gross ist. Eine Isolation ist immer nur eine Verzögerung und irgendwann, wenn von "innen" nicht mehr genügend geheizt werden kann, wird die Unterkühlung beginnen. Wenn die körperliche Kaltbadefähigkeit zeitlich überlastet wird, mahnen die Anzeichen eines Kältezitterns, dass der körperliche Organismus mit einer Notreaktion versucht, die Muskelerwärmung zu erhalten, damit die notwendige Körperkerntemperatur nicht unter den kritischen Wert von ca. 35.5 Grad Celsius sinkt. Dies ist der späteste Zeitpunkt, auszusteigen. Das Kältezittern ist die erste Stufe der Unterkühlung und kann ca. 40 Minuten dauern, man bezeichnet sie als Abwehrreaktion, bis daraufhin ein nicht mehr handlunsgfähiger zustand eintreten würde. An Händen und Füssen spürt man die Kälteeinwirkung am schnellsten, weil wir dort über keine heizende Muskulatur und über kaum Fettgewebe verfügen. Ein Badeschuh mit griffiger Sole kann daher hilfreich sein, zumal man vielleicht auf eisiger und schneebedeckten Uferregion beim Ein- und Aussteigen ausgleiten könnte. Wenn wir uns in schroff abfallende Eislöcher wagen, ist es ganz wichtig, einige Vorkehrungen zu treffen, damit wir wieder problemlos aussteigen können. Eine Strickleiter mit Eisschrauben gesichert erfüllt diesen Zweck. Selstverständlich verhalten wir uns auf dem Gletscher nach alspinistischem Wissen und Geschick. Mit einem regelmässigen Grundlagenausdauertraining bewirken Sie in hohem Masse die Kapillargefässbildung, damit ein erhöhter Stoffwechsel überhaupt möglich ist. Mit einem ergänzenden Tempoausdauertraining können Sie die Speicherfähigkeit von Kohlenhydraten in den Muskelzellen, aber auch in der Leber erhöhen. Der erhöhte Energiebedarf, der im kühlen Wasser vermehrt unter der Haut gebraucht wird, um die Bluttemperatur konstant zu halten, kann so länger abgedeckt werden. Interessant ist auch zu wissen, dass der Körper im Wasser bedeutend weniger unter der Haut liegendes Körperfett abbaut und somit die Energielieferung für den Verbrennungsprozess der Muskeln nicht gewährleistet ist. Die Heizleistung, die der Körper erbringen muss, um nicht auszukühlen, ist besonders gegeben, wenn er mit Wandern oder Joggen schon erwärmt und aufgeheizt ist. Menschen, welche mehr blutführende Kapillargefässe besitzen, einen höheren Muskelanteil haben und mehr Kohelhydrate speichern können, haben die bessere Kälteanpassungsfähigkeit. Mit diesen Eigenschaften kann man bei tieferer Umgebungstemperatur länger die Energie bereitstellen (heizen). Diese Eigenschaft besitzen Sie, wenn eine durchschnittliche bis überdurchschnittliche Ausdauerleistungsfähigkeit haben und zum Beispiel durch regelmässiges Krafttraining grössere Muskelmasse aufbauen und entsprechend über mehr Muskelenzyme verfügen. Mehr Muskelenzyme bewirken einen höheren Stoffwechsel und damit einen höheren Verbrennungsprozess, aus dem mehr Abwärme zum "Heizen" bereitsteht. Dadurch sind wir den Anforderungen einer Bergtour und dem anschliessenden Kaltbaden gewachsen. Zudem kann ein regelmässiges Kaltbaden eine "Abhärtung" bewirken und eine positive Wirkung auf Gefäss, Stoffwechselvorgänge und auf das Immunsystem haben. Ab und zu nach einer Bergtour ein Kaltbad zu nehmen, hat bei mir zudem einen positiven Einfluss auf die Psyche. Der metaphysische Zustand, den ich damit erreiche, hat einen entspannenden Effekt. Es werden Botenstoffe aus der Nebennieren ausgeschüttet, welche Glücks- und Siegergefühle im Gehirn hervorrufen. Kaltbaden erzeugt überschwellige Reize, welche positive Anpassungen bewirken. Wellness pur in unserer wunderschönen Natur.
Nach diesen Ausführ stellt sich vielleicht die Frage: "Da gibt es doch Baderegeln, die unter anderem besagt: "Nicht überhitzt ins Wasser springen, der Körper braucht Anpassungszeit!" Dies ist eine vernünftige Regel, geht aber davon aus, dass die Überhitzung passiv an der Sonne liegend erworben wurde und dadurch die Heizleistung des Muskelgewebes nicht angepasst ist. Mit dieser Regel werden geschwächte, unfitte und Herzkreislaufrisiko-Personen geschützt. In diesem Zusammenhang ist zu erwähnen, dass Herzkreislaufrisiko-Personen im Zweifelsfalle ihren Arzt konsultieren sollten, denn diese Menschen können wesentlich geringere Belastung schadlos ertragen.

1 Kommentar:

joshua hat gesagt…

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PALAVROSSAVRVS REX