
Ob vor ca. 5000 Jahren bei der letzten Warmzeit auch kaltbadende Menschen das Seelein benutzt haben, ist fraglich. Die Menschen damals waren weniger auf Abenteuer aus, sondern es ging in erster Linie um die Existenzsicherung. Wenn sich kein Fisch im Wasser bewegte, war das Interesse vermutlich gering, auch wenn die körperliche Leistungsfähigkeit und Widerstandskraft mehr als genügend waren. Die Menschen vor 5000 Jahren sind wohl lieber dem Wild mit Pfeil und Bogen bis in grössere Höhenlagen nachgestiegen, das zeigen die neusten Funde am Schneidenjoch im Berner Oberland. Die Rückbildung der Gletscher legen Zeugnisse der Vergangenheit frei. Vielleicht tun wir unseren Vorfahren Unrecht, denn aus den spärlichen Funden dieser Bergmenschen können wir wenig Rückschlüsse auf das Verhalten, das über die reine Existenzsicherung hinausging, schliessen. Menschen früherer Zeiten pflegten Rituale und es könnte durchaus sein, dass der meditative Effekt nach dem Bad im Eiswasser, für den Menschen eine bewusstseinserweiternde Möglichkeit war, um über den trivialen Dingen hinaus eine geistige Welt zu entwickeln. Ein Gletscherkrater mit Eiswasser, ein Kultort, die Wiege von Spiritualität könnte der Keim einer kulturellen Entwicklung sein, die in die neuzeitlich Warmzeit reicht. Vielleicht vermitteln Kaltwasserbadende instinktiv den heutigen Warmzeitmenschen instinktiv eine Ritual, das eine persönliche Weiterentwicklung zu bewirken vermag. Testen Sie, was es bei Ihnen auslöst. Das Erlebnis kann Ihre Erwartungen übertreffen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen